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Dieser Feber steht im Zeichen der arabischen Musik und wir haben die Ehre, ihnen am 22. Feber den Superstar der arabischen Musik präsentieren zu können: MARCEL KHALIFE mit dem Trio Taqasim. Die Cd "Taqasim" gewann vor kurzem den "L'Académie Charles Cros 2007" (www.charlescros.org), sozusagen das französische Pendant zum "Grammy Award". ganz einfach im internet anhören und ohr werden: www.marcelkhalife.com/taqasim/taqasim.htm

Taqasim

Freitag den 22. Feber 2008; Beginn 20.00 Uhr
Gh. Schabhüttl in Rudersdorf/ Hauptstraße
Eintritt: 13,- | Jugendliche: 4,- | Mitglieder 9,-

www.marcelkhalife.com

Musiker
Marcel Khalife - Oud und Stimme
Bachar Khalife - Percussion
Peter Herbert - Bass


Der libanesische Komponist und Meister der Oud (arabische Laute) lebt derzeit in Paris. Viele in der arabischen Welt lieben ihn, weil er mit einer leidenschaftlichen Hingabe den Kern der arabischen Musik zu retten versucht, und gleichzeitig dessen Essenz in eine neue, expressive Richtung bringt. Sein Name ist Marcel Khalifé und ihm wird auch gutgeschrieben, die Worte des palästinensischen Dichters Mahmoud Darwish zu bearbeiten und diese auf den Straßen und in seinen Konzerten in der arabischen Welt und darüber hinaus, wo man seine Gedichte regelmäßig zitiert, populär gemacht zu haben,
Mit seinem neues Album "Taqasim" bringt Kahlifé seine Beschäftigung mit Darwish auf ein neues Niveau, indem er ausschließlich, und ohne Texte, die tieferen Register der Ud und des Kontrabasses verwendet, um diese gewaltigen, düsteren Dimensionen zu kommunizieren, die oftmals von den Ohren der Hörer ignoriert werden und sich damit der Aufgabe widmet, den hintergründigen Gleichklang zwischen Poet und Musiker auszudrücken. Durch die Oud bringt Khalifé Darwishs Welt der Palästinenser und der Besetzung ihrer Gebiete dem Hörer, unabhängig vom Hintergrund oder dessen Kenntnis über arabische Musik, näher, und lädt jedermann ein, ihre tiefe und subtile Komplexität in sich aufzunehmen und die Nuancen zu genießen. Khalifé hat sich oft für Frieden und Versöhnung ausgesprochen und hat bei Konzerten in vom Krieg zerstörten Konzertsälen, während des Bürgerkrieges im Libanon, sein Leben riskiert.
Israel beschlagnahmte seine Kassetten während der Besetzung des Libanon in 1982. Im vergangenen August schrieb Khalifé den UNESCO Artists for Peace als Antwort auf die Bombadierung des Libanons durch Israel: “Nothing justifies our art other than to speak for those who cannot speak. This is the cause for which we dedicated our efforts, and the cause that endorsed our voices. We only wished to take it as far as we can, and vowed to release our work as songs of love for, and unity with, the victims of persecution everywhere.”

Khalifes hauptsächliche Leidenschaft liegt in der Transformation der arabischen Musik in die Moderne. Er nimmt dazu den Faden, den große Komponisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wie der ägyptische Komponist Sayyed Darweesh, gesponnen haben, auf und versucht einen neuen Ansatz, in dem er die instrumentale Musik in den Fordergrund dieser Tradition schiebt, die oftmals ihr Hauptaugenmerk auf Sänger und Lieder legte: "We Arabs have no history of our music. In my judgment, we have linked music to singing, and it is time to write down the history of music, not just song."

Khalifes vorangegangene Arbeit erweiterte das Verständnis der Oud, indem er neue Ensembles und Kontexte für dieses Instrument schaffte. Oftmals vertonte er dazu die Texte von Mahmoud Darwish. Jetzt hat Khalifé entschieden, auf den direkten Bezug zu Darwishs Worten und die typische Liedform zu verzichten. Diese Hommage an Darwish ist „kein Lied, weil ich das Subtile, das Unausgesprochene manifestieren möchte“, erklärt Khalifé. Stattdessen läßt er die Ud für sich selbst sprechen, die von Peter Herberts Kontrabass elegant begleitet wird. Der Bass ist der perfekte Begleiter für die Ud, glaubt Khalifé, da die „tieferen Register das sind, wonach die Ud greift, wo die teuflischen Feinheiten liegen und wo die Sprache limitiert ist. Hier liegt of die Wahrheit.“

Diese Wahrheit, der „Mond hinter dem Gipfel der Worte“ ist eine sehr persönliche von Marcel Khalifé und den vielen Bewunderern der Poesie Darwishs in der arabischen Welt. Schon bevor Khalifé Darwishs Bekanntschaft machte, erinnert er sich: „I fühlte mich, als ob Darwishs Poesie, mit ihrer göttlichen Bestimmtheit und den prophetischen Kadenzen, für mich und durch mich offenbar wurde. Ich konnte förmlich das „Brot seiner Mutter“ schmecken, das ikonisch für seine Leser wurde. „Ich konnte mich mit seinem Pass identifizieren, von dem ich mir einbildete, es enthielt mein Bild, so persönlich wie ich mich mit seinem Olivenhain, seinem Sand, und seinen Spatzen identifizieren konnte. Alles war, auf einem sehr persönlichen Level, meins.“

Khalifés Engagement für Darwish, sein Werk und sein Schicksal als Palästinenser übersetzte er in zwei Dekaden Arbeit an Darwishs Poesie. Taqasim ist, obwohl es ein integraler Teil Khalifés Suche nach einem neuen Ansatz der Ud, eine Art Aufbruch von seinen vorherigen, von Darwish inspirierten Stücken. Die wortlosen Improvisationen auf Taqasim versuchen, „das was Darwish in mir geschaffen hat, nachzubilden“, indem er die Grammatik und den Sinn der Worte in Rhythmus und Melodie übersetzt. Wenn man ihn fragt, was westliche Hörer über Darwishs Geist in Khalifés überzeugten Tönen denken sollen, sagt Khalifé einfach nur: „Deprogrammiere dich selbst und versuche das Universum mit deinem angeborenen Geist zu erforschen“.