Ein bulgarischer Jazzmusiker der Jungen Generation.
Seine Vielseitigkeit beweisen die verschiedenartigen Projekte, die er gleichzeitig realisiert.
Mit der jungen Jazz-Rock Formation "Jazzbreakers" wurde er mit dem National-Preis für junge Jazz-Musiker ausgezeichnet.
1996 machte er sowohl mit der Fusion Band "Zone C", als auch mit der Zigeuner Brass Orchester JAG als Solist Aufnahmen.
1997 nahm er an dem Projekt "Balkananatolia" zu dem u.a. auch Yildiz Ibrahimova, Ivo Papasov und Okay Temiz gehörten teil.
Ihn verbindet auch eine lange Arbeit mit Theodosy Spassov, bei deren Projekte er verschiedene folkloristische Percussions-Instrumente spielt.
Sein gutes Kennen und Können der Balkan-Folklore und seine klassische Musikausbildung, geben ihm ein breites Spektrum von Ausdrucksmöglichkeiten - Virtuosität mit der er sich zwischen den Stillen und Zeiten bewegt.
In 1999 nimmt er an dem Projekt "Batoru" (zusammen mit Michael Schiefel, Peter Bauer und Peter Ralchev) der Berliner Musiker Dirk Strakhof teil.
Momentan arbeitet er mit dem Akkordeonspieler Peter Ralchev und der Gitarristen Ateshghan Juseinov an eine neue Aufnahme / Projekt.
Für den Sommer 2000 ist ein Percussionsprojekt geplannt.
PROJEKTE
The Fairy Tale Trio mit Theodosii Spassov und Anatoly Vapirov
Trio mit Peter Ralchev und Ateshhan Juseinov
Batoru mit Bauer, Ralchev, Schiefel und Strakhof
Duo mit Okay Temiz
Percussion Projekt mit Kornel Horvath und Djamchid Chemirani
ZIG ZAG TRIO - mit Stoyan Yankoulov und Ateshghan Juseinov
DISKOGRAPHIE (Auswahl)
"Zone C" (Marko´s Music) Teilnahme"Balkananatolia" u.a.mit Yildiz Ibrahimova, Ivo Papasov und Okay Temiz etc. (Raks) Teilnahme
"Balkan Art" Okay Temiz / Teilnahme
"A Fairy Tale" mit Theodosii Spassov und Anatoly Vapirov (Marko´s Music / 1997)
"Jazz Across The Border" mit Theodosii Spassov und Anatoly Vapirov (Wergo Records / 1998)
"When the bees are gathering honey" ZIG ZAG TRIO (Kuker Music / 2000)
REZENSIONEN
"In der Rasanz seines Spiels, die zugleich von unglaublicher Präzision kündet, wird Tupan zur Weltentrommel."
Bert Noglik
"Wenn Stoyan Yankoulov sich die Tupan-Trommel über die Schulter hängt und deren Felle mit der Hand oder einem kunstvoll verzierten Holzschlegel in tausend Schwingungen versetzt, stockt den Zuhörern der Atem. Zumal denjenigen, die den 33jährigen Perkussionisten mit der schwarzen Langhaarmähne und dem scharfgeschnittenen Gesicht zum ersten Mal in Aktion erleben. Daß einem schlichten, aus nichts als einem runden Holzrahmen und zwei Membranen bestehenden Instrument Klangfarben von magischer Intensität und Poesie zu entlocken sind, mag in Bulgarien, Yankoulovs Heimat, jedem Kind bekannt sein ..."
Albrecht Thiemann
Groove ist ein Rhytmusgefühl, daß Dich weit weg trägt.
Stoyan Yankoulov
Stoyan Yankoulov hat einen völlig anderen musikalischen Hintergrund als seine beiden Mitspieler. Er ist nicht nur das jüngste Mitglied des "Fairy Tale Trios", sondern hat auch stärksten Wurzeln in der Rock-Musik. Er hat in Heavy-Metal Bands ebenso gespielt wie in traditionellen Jazz-Big-Bands, in Folkloreensembles ebenso getrommelt wie in Jazz-Rock- und Fusion-Bands.
Als er 12 Jahre alt war nahm ihn sein Vater auf Hochzeiten mit. Dort mußte Stoyan seinen Vater, der Akkordeonspieler war, auf der Tupan begleiten. Das Tupan-Spiel hat er sich autodikatisch beigebracht, indem er professionellen Spielern zusah und dann das, was er aufgesogen hatte, zuhause einstudierte.
Damals mußte auf den Hochzeiten auch Tangos, Foxtrotts und andere Modetänze gespielt werden. Zu dieser Zeit gab es in den Hochzeits-Bands jedoch noch keine modernen Rhythmusgruppen mit Elektro-Baß, Drum-Set und Gitarren. Deshalb mußte das Folklore-Ensemble mit seinen traditionellen Instrumenten (z.B. Kaval, Tupan und Akkordeon) die Rollen der moderneren Instrumente ausfüllen.
Stoyan glaubt, daß ihm dies bei seiner einzigartigen Spielweise geholfen habe. Denn über die traditionelle Spielweise hinaus schlägt Stoyan die tupan wie eine bulgarische Art von Drum-Set. Er verfügt über ein sehr orchestrales Spiel. So daß man manchmal meint, hier spiele nicht nur einer, sondern mehrere Perkussionisten gleichzeitig.
"Tupan spielen heißt für mich, mit anderen zu kommunizieren.", sagt Stoyan, "Wenn ich dadurch andere Techniken übernehme - vom Drum-Set, vom Baß oder anderen Instrumenten - dann hilft mir das dabei."
Yankoulov öffnet und erweitert das traditionelle tupan-Spiel, indem er neue Spieltechniken darauf entwickelt. Er spielt die Tupan gelegentlich auch mit Besen und erweitert seinen Trommelklang durch Cow-Bells, Glocken, Blech etc. "Ich habe Metall vermißt. Der Sound war mir zu flach. Deshalb habe ich diese zusätzlichen Elemente gewählt. Ich möchte beim Spiel mehr Aggressivität und Wildheit ausdrücken. Dabei hilft mir Metall."
Stoyan, der auf dem Drum-Set ein ebenso brillanter Spieler wie auf der Tupan ist, nennt neben der bulgarischen Musik als Einflüße Jack DeJohnette, Vinnie Colaiuta, Dave Weckl, Buddy Rich und andere.
Günther Huesmann
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