Dieter Glawischnig

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geboren am 7.3.1938 in Graz.

Studierte an der Universität in Graz Musikwissenschaft, Kunstgeschichte,Philosophie

(Promotion 1964); an der Akademie/Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz Klavier (Erich Rabensteiner), Theorie (Waldemar Bloch), Trompete, Posaune, Dirigieren (Max Heider). Auslandsstudien : Dirigierkurse (1967 an der Sommer- akademie Monte Bello in Nizza mit Karl Österreicher, 1968 an der Accademia Chigiana in Siena mit Peter Maag), im Sommer 1969 und 1970 am Berklee College in Boston (Herb Pomeroy, Ted Pease, Ray Santisi, Phil Wilson). 1976 7-monatiger Aufenthalt in USA (Chicago, New Orleans, New York) , Kontakte mit Musikern und Komponisten, die zu einer späteren Zusammenarbeit führten; Besuch wichtiger Jazz-Ausbildungsstätten an Colleges und Universitäten. 

Künstlerische Aktivitäten:

Im ‘klassischen’ Bereich:

1959 Engagement als Trompeter im (Kur) Orchester Bad Gleichenberg; 1964/68 Substitut als Posaunist im Grazer Philharmonischen Orchester; 1968/71 Korrepetitor am Grazer Opernhaus. Vereinzelte Dirigate, u.a. 1977 Bläserensemble der Deutschen Oper Berlin, 1982 Konzert für Sinfonieorchester und Bigband von Rolf Liebermann in Oldenburg, 1991 Deutsche Erstaufführung von H.W.Henzes ‘Paraphrasen über Dostojewski in Hamburg, Konzert für Posaune und Orchester von John Bavicchi in Hannover, 1994 Bläserensemble des NDR-Sinfonieorchesters; 1995 Liebermann-Konzert mit dem Sinfonieorchester und der Bigband des NDR.

Als Jazzpianist (-komponist, - Orchesterleiter):

In eigenen Gruppen seit 1956, ab 1960 im Umkreis des FORUM STADTPARK;

Anfang der 60er Jahre v.a.im Duo mit dem Bassisten Ewald Oberleitner;

nebenher aktiv als Posaunist in der NEW AUSTRIAN BIGBAND (der Keimzelle des 1965 gegründeten Institutes für Jazz an der Grazer Musikhochschule), 1964/68 als Substitut in der ORF-BIGBAND (unter Karel Krautgartner, Fatty George; Angebot,in dieses Orchester als festes Mitglied einzusteigen) und im Grazer Philharmonischen Orchester. Quintett 1972/74.

1974 Gründung des Trios NEIGHBOURS mit Ewald Oberleitner und dem Schlagzeuger John Preininger.
1974/86 Konzerte und Rundfunkproduktionen in vielen europäischen Ländern, Konzertreisen mit Unterstützung der Österreichischen Kulturinstitute (1979 USA, Canada;1980 Canada, 1982 Südamerika, Mexico; 1984 Ägypten, Türkei; 1986 Südamerika). Joseph Marx-Musikpreis des Landes Steiermark 1984 an das Trio, das österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I.Klasse 1993 an Dieter Glawischnig (Laudationes von Ernst Jandl). Zusammenarbeit mit F.Anderson, H.Barthelmes, K.Berger, P.Bley, B.Brimfield, G.Dudek, G.Falk, S.Gioffrey, E.Jandl, E.Jost, M.Lucas, R.Malfatti, A.Mangelsdorff, R.Mitchell, C.Muthspiel, H.Pepl, W.Pirchner, A.Pokorn, A.Schreiber, M.Schoof, M.Stuart, J.Surman, U.Werner, u.a. Reunion des Trios 1992.
1991 Gründung von CERCLE mit Tony Oxley und dem Wiener Geiger Andreas Schreiber.
1973 erste Einladung als Gastdirigent der NDR-BIGBAND mit eigenen Kompositionen, 1973/79 weitere NDR-Verpflichtungen (z.B.für Wolfgang Dauners ‘Urschrei’mit der Radiophilharmonie Hannover 1976 bei den Berliner Jazztagen). Seit 1980 Chefdirigent der NDR-BIGBAND.
1982 Gastdirigent der WDR-BIGBAND, Konzert zum 100.Geburtstag von I.Strawinsky (Ebony Concerto, Woody Herman-Stücke,Kompositionen von Bernd Konrad für Lauren Newton).

Weitere Arbeiten in Verbindung von Sprache und Musik:
‘Die dunkle Seite des Würfels’ nach Texten von GUNTER FALK, Steirischer Herbst
1986, Neufassung 1994 für die NDR-BIGBAND.
‘Wodka Cola’, Neubearbeitung des Cole Porter-Musicals ‘Leave it to me’ für das Stuttgarter Schauspielhaus unter Ivan Nagel, 1987.
‘Als die Synagogen brannten’, für Sprecher Solisten und Bigband (zum Gedenken an die ‘Reichskristallnacht, NDR 1985).
Pädagogische Tätigkeit:
An der Grazer Musikhochschule: Hauptfachlehrer für Klavier an der Schulmusikabteilung, 1968/70 Leiter des Seminares für Jazzpraxis und 1971/75 der Abteilung für Jazz (1972 Professur als ‘Lehrkanzel’ für Jazztheorie); 1982 Professur für Jazz und jazzverwandte Musik an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 1985 Installierung eines selbständigen Fachbereichs. Zahlreiche Seminare, Workshops und Vorträge (z.B.Institut für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt), Juror verschiedener Jazzwettbewerbe, Mitwirkung in Berufungskomissionen an Musikhoch schulen (Hannover, Berlin, Köln, Essen, Weimar).

Musikwissenschaftliche Tätigkeit:
1969 Mitorganisator der 1.Jazzwissenschaftlichen Tagung am Institut für Jazz an der Grazer Musikhochschule; 1969/74 Mitherausgeber der Publikationen der Internationalen Gesellschaft für Jazzforschung/IGJ.

Veröffentlichungen:
Anselm Hüttenbrenner (1794-1868), Sein musikalisches Schaffen, Beiträge zur steirischen Musikforschung, Motivische Arbeit im Jazz (Zur Improvisationstechnik von Albert Mangelsdorff),in: Jazzforschung, Bd.1, 1969. Aus der Kürze des Lebens, Erläuterungen zu einer neuen Gemeinschaftsproduktion mit Ernst Jandl, in: Darmstädter Jazzforum 89, Beiträge zur Jazzforschung 1989, und in: Ernst Jandl,Texte-Daten-Bilder, Sammlung Luchterhand, hrsg.Klaus Siblewski, 1990. Mitteilungen aus der musikalischen Praxis, in: Jazz und Komposition, Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung, Bd.2, 1992. Third Stream - Anmerkungen zu offenen Fragen, in: Jazzforschung, Bd.24, 1992. The Present Boom in Jazz Education - a Trap for Creativity?, in: Jazzforschung, Bd. 28, 1996.

Diskographie:

Mit NEIGHBOURS:

‘Neighbours Accents’, mit Fred Anderson ,Bill Brimfield, EMI-Electrola, 1977.
‘Great Neighbours Music’, GNM Vol.I, II, 1980.
‘Neighbours with Anthony Braxton’, GNM Vol.III, 1984.
‘Neighbours Movements’, mit Michael Stuart, Mike Lucas, GNM Vol.IV, Toronto 1986.

Als Orchesterleiter:

‘Chet Baker - My favorite Songs’, NDR-Bigband, Radiophilharmonie Hannover, Enja Records, Vol.I 1988, Vol.II 1989.
‘Clusterity’, auf ‘Heiner Stadler - Retrospektion’, NDR-Bigband, Tomato 1989.
‘Franco Ambrosetti - Music for Symphony and Jazz Band’, Radiophilharmonie Hannover, Enja Records 1991.
Ernst Jandl/Dieter Glawischnig ‘Laut und Luise’, ‘Aus der Kürze des Lebens’, Hat Hut 1995.
Zahlreiche CD’s mit NDR-Bigband.


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