Der Doyen des ungarischen Jazz:

Aladar Pege Quartett : JAZZKONZERT

Freitag den 13.12. - 20.00 Uhr
Gh. Schabhüttl / Rudersdorf;
Eintritt : 13.- / 4.- euro

Aladar Pege Kontrabass
Gabor Kollmann Saxophon
Zoltan Pinter Piano
Janos Sramko Drum


über das Konzert bei Limmiationes:

Aladar Pege, die charismatische Größe der ungarischen Jazzszene schickte beim Schabhüttel mit seiner "großen Geige" die andächtig lauschende Zuhörerschaft in ein Paralleluniversum der Musik. Mit seiner unglaublichen Fingerfertigkeit, zauberte der Meister des Kontrabasses Ton um Ton mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit und mit einer derartigen Exaktheit, daß einem beim Zuhören schwindlig werden konnte. Dem Meister an Bühnen- und Tonpräsenz fast schon ebenbürtig: Gabor Kollmann am Saxophon. Und fast schon genial zurückhaltend, aber immer hintergründig das Thema fixierend: Zoltan Pinter am Piano und Janos Sramko am Schlagwerk. Aladar Pege ist ein Qualitätsbegriff, seine begleitenden Kumpanen sind es ebenso - als Quartett sind die vier Panonnier eine uneinnehmbare Festung im Reich des Jazz - man taucht ein in eine neue Welt. Leider wurde man nach dem Konzert wieder in die Kälte des südburgenländischen Winters hinausgestossen. Bleibt nur zu hoffen, daß uns Limmitationes bald wieder das Tor in dieses Paralleluniversum aufstösst. (von Markus Hackl)


Aladar Pege Es gibt nur weniger Bassisten weltweit, die ihm in technischer Hinsicht das Wasser reichen können - wenn überhaupt . Luftig leicht vermag er in seinen Konzerten den Bogen von Bepop bis Bach spannen.Denn wie ein Fisch im Wasser, so bewegt er sich in der Welt der Töne auf seinem gewichtigen Instrument ( und hätte das Instrument nicht die Größe eines Kindersarges, man wäre versucht zu sagen, es wäre ihm in die Wiege gelegt worden ).
Zu hören ist Aladar Pege mit Swing, Blues über Latin bis zu jazzrockigen Kompositionen. Klanggebilde mit rasant swingendem Drive wechseln zu Balladen, die den einen oder anderen verträumt zurücksinken lassen.
Der legendäre Bassist aus Ungarn wird von der internationalen Presse der "Paganini des Kontrabasses" genannt. Das deutet darauf hin, dass er eben nicht nur seit Jahrzehnten eine Größe im Jazz darstellt, sondern dieser `Titel´ betont auch sein Können als Klassiker. Auf Grund seiner Improvisationsfähigkeit, seines technischen Könnens und ob seiner Virtuosität wird er jährlich in der Welt -Jazzrangliste ganz vorne plaziert. Er spielte u.a. mit Herbie Hancock, Tony Williams, Wynton Marsalis und Albert Mangelsdorff , Dexter Gordon, Larry Coryell.
Als KOMPONIST ist Pege ein kluger Eklektiker. Seine Stücke klingen, als seien sie für ein großes Jazzlehrbuch geschrieben. Mal hört man balladeske Reminiszenezen an den Cool Jazz, dann gibt es Up-Tempo-Nummern in bester Straigth-Ahead-Manier oder ein paar Zitate aus dem Formenkreis der Popmusik. Pege ist ein maßvoll um Fortschritt bemühter großartiger Handwerder; und ein Lehrer im besten Sinne des Wortes. O- Ton :" Ich denke nicht in den Kategorien Jazz oder Klassik. Ich denke immer nur in der Kategorie Kontrabass".

"Er kommt auch nicht zur Ruhe, wenn er nur die anderen Musiker begleitet. Dann gesellt er sich dialogisierend zu deren Improvisationen und die anderen Musiker müssen sich schon sehr anstrengen, wenn man ihrer Rede, bei dem omnipräsenten Baßspiel des Meisters, noch folgen soll......Wenn er zu einem seiner atemberaubenden Soli ansetzt wird Jazz zum Ereignis. Peges großes Vorbild ist Charly Mingus, und das zeigt sich vor allem in den von ihm komponierten griffigen und gesanglichen Themen......."..........Süddeutsche Zeitung, Claus Regnault

" Wie ein Schelm aus einem Spitzweg-Gemälde lugt Aladar Pege hinter seinem Kontrabaß hervor, befingert und befummelt ihn in jeder Lage, steich(el)t ihn mit dem Bogen, macht Mätzchen und lacht sich diebisch ins Fäustchen, wenn er den beglückten Voyeuren ( unter ihnen Larry Coryell and der Gitarre) mal wieder ein musikalisches Schnippchen geschlagen hat.
Peges virtuose Liebeserklärung an sein Instrument .....ist ebenso vergnüglich wie erhellend, eine Lektion in Jazz und mehr. Zwischendurch beugt .....er .......sich über seinen Baß...um mal kurz Rockgitarristen wie Eric Clapton oder Richie Blackmore mit 32stel Triolen Hallo zu sagen - .... bis er den Catwalk mit ein paar schrägen Sexten und Septimen rund um die Blue Note akkordisch auflöst......... Das Publikum im Jazzkeller wagte kaum zu flüstern, spendete dem Duo aber um so lauter Beifall........ " . Frankfurter Rundschau, Wolfgang Spindler.

"Bei Pege ist der Kontrabass nur bedingt ein Rhythmusinstrument. Seine weithin gerühmte Arco-Technik, aber auch die Liste seine Vorbilder- Casals und Fournier... - verweisen auf ein Verständnis vom Kontrabass als einem heimlichen Melodie-instrumet. Was ...er ... zelebriert, ist hochmelodiöse Begleitkunst, gespickt mit technischen Finessen wie rasant wechselden Dreiklängen, punktgenauen Unisono-Phrasen oder virtuos wirbelnden Staccato-Passagen. Peges Soli sind keine Abhandlungen bleischwer wummernden Pizzicato-Töne....sein Ton ist....kurzum:sinnlich...." .