MUSIK UND LITERATUR

SAMSTAG den 21.9. 2002
Beginn: 20.00 Uhr, Gh. Schabhüttl; Eintritt : 7.- / 4.- €.

- GEORGE BUTRUMLIS , Akkordeon: Blues, Tangos (Piazzolla), Improvisationen.......
- CHRISTINE HUBER ; liest "das doch das bauschen kennt " ed.ch 2001;
- WALTER LADISICH; liest zwei Kurzgeschichten
Eine Veranstaltung gemeinsam mit der GrazerAutorenVersammlung Burgenland und Limmitationes.

MUSIK........................................................

GEORGE BURTRUMLIS:
George ist ein alter Bekannter bei Limmitationes. Er improvisierte hier vor 6 Jahren mit Otto Lechner und spielte mit einer Zydeco -Band zum Tanz auf. Er der Porfessionist auf der Quetsch´n kann ohne Wenn und Aber auch als "Musikant" bezeichnet werden. Vor fast 2 Jahrzentengründete er die erste Zydecoband in Australien, leitet eine Tangoband und spielt mit Vorliebe auch Blues, Kurt Weill, Songs von Randy Newman und vieles andere. Eines seiner "Downlights", nach seinem Dafürhalten, war vor einigen Jahren sein Auftritt mit den DREI TENÖREN und dem australischen Symphonieorchester im Footballstadion in Melbourn.

LITERATUR .............................................

CHRISTINE HUBER:
Wien/ Mörbisch, liest aus "das doch das bauschen kennt" (edition ch, 2001)
das buch versammelt vier texte. allen gemeinsam ist, dass sie jeweils (auch) anläufe sind, an einen möglichen geschlossenen text, jeweils als die versuchsanordnungen, die zu einem text führen, mit-darstellen, indem varianten (vorallem im letzten teil) oder mehrfach-schreibungen (haupttext: schnüre tatzen zahnen), sowie überschreibungen (aber nebeneinander gelassen; im ersten) bleiben und mit-aufgenommen worden sind - so wiederum, wie ich hoffe, ein schillerndes etwas ergeben, nicht zuletzt an unterschiedlichen textsorten bzw., durch das mehrfache anlaufen, an-schreiben, das kippen von textsorte zu textsorte sichtbar werden lässt. ilse kilic zu "das doch das bauschen kennt": christine huber zwingt die wörter in die rolle des ornaments, einesornaments allerdings, das die form des zu sagenden annimmt, das als sprache auftritt, gleichzeitig aber auch wirklich spricht. die texte greifen zahnradartig ineinander, manchmal setzen sich die räder in bewegung, manchmal jedoch scheinen sie gegenläufig gesetzt - blockierung, einkreisung - und es ertönt ein leises summen. während die worte sich als ornamentale kulisse entfalten, schlägt der text in sein gegenteil um: plötzlich treiben sinn und bedeutung ihr ernstes spiel, bilder tauchen gewissermaßen auf und unter, zwängen und zwingen sich immer wieder durch das nadelöhr der wahrnehmung. (ilse kilic) biografisches: Geboren 1963, Wien. Lebt in Wien und Mörbisch / Burgenland. Publikationen (Auswahl): "verlaufen vermehrt. mehrstimmige gedichte". Linz -Wien 1995; "fährtenstellen". Gedichte. Dülmen 1996; "Rebecca tableau x". Prosa. Wien . 1999. "das doch das bauschen kennt" Wien 2001. Texte für Kompostionen / Neue Musik für (u.a.) Beat Furrer, Elisabeth Flunger, Gerald Resch, I-Tsen Lu, Alexander Stankovski; Libretti u.ä. (zuletzt): "Emile Lieder" (1999; f. Wolfgang Suppan); "Kreise-Yuan" (1999; gem. mit Yang Lian; f. Christian Utz); "BEGEHREN" (2000; gem. mit Beat Furrer und Wolfgang Hofer).

WALTER LADISICH:
wohnt ebenfalls im Burgenland ( Gramatneusiedl ) ; er hat sich entschlossen zwei Kurzgeschicheten zu lesen , die sich mit dem Sinn der Existenz befassen.
Hier der Beginn von : "DAS ZIEL DES ILJA BUBLOMOW" .
"Gut, dann erzählen Sie. Warum erzählen Sie noch nicht?" Sie hatte sich halb erhoben, um nach einer Schüssel mit kleinen, rötlichen Knödeln zu greifen. Ihre linke Brust hing in der geräumigen Bluse weit herunter, knapp vor seinem Kopf. `Probieren Sie von dem. Das ist ein unglaublich altes Rezept.´
Ulrich hätte die Brust, die seinem Gesicht so nahe gewesen war, gern mit der Hand berührt, aber seine Hände waren verschwunden. Wo sonst die Schultern waren, erstreckte sich lehmiger Grund bis an die Ränder der Höhle, in der er war. Aus dem Boden ragte sein Kopf, ein glänzender, hellbrauner Stalagmit, in Aussehen und Größe dem eines Seehundes nich unähnlich. Hoch über dem Kopf wölbte sich die Decke der Höhle. Sie glitzerte und flimmerte von unzähligen Calcitkristallen.
Hart stellte sie die Schüssel vor ihn hin. Er fragte sich, ob das mit Absicht war, und registrierte erstaunt, daß seine Arme wieder vorhanden waren. So nahm er von dem Gericht, das in Agatas Familie durch Generationen überliefert war und wahrscheinlich in Abrahams heiligen Lenden wurzelte. Einerseits folgte er ihrem Befehl, andererseits schielte er, während er von dem Falafel nahm, auf andere Köstlichkeiten des reich gedeckten Tisches. Agatas Miene war unbewegt, aber er fürchtete auch hier Abrahams Lenden und tat sich nichts anderes auf den Teller..........................." .